Stammvorgabe
Die Stammvorgabe ist die zentrale Kennzahl zur Bewertung der Spielstärke eines Golfers – sie bildet sozusagen das persönliche Handicap auf Dauerbasis ab. Während sich die Spielvorgabe von Platz zu Platz ändert, ist die Stammvorgabe unabhängig vom jeweiligen Golfplatz. Sie dient als Grundlage für die Handicap-Verwaltung im World Handicap System (WHS) und gibt an, wie viele Schläge über Par ein Spieler unter durchschnittlichen Bedingungen auf einem standardisierten Platz benötigt.
Die Berechnung der Stammvorgabe erfolgt auf Basis der Score-Differenzen aus bis zu 20 vorgabewirksamen Runden. Dabei werden die besten 8 Ergebnisse berücksichtigt. Hast du erst weniger als 20 Runden gespielt, werden auch weniger beste Ergebnisse vom System gewählt.
Diese Differenzen werden wiederum aus dem tatsächlichen Score, dem Schwierigkeitsgrad des Platzes (Course Rating & Slope Rating) sowie der gespielten Teebox berechnet. Das bedeutet: Nicht nur der reine Score zählt, sondern auch, wie schwer der Platz im Vergleich zum Durchschnitt war.
Ein zentrales Merkmal der Stammvorgabe ist ihre stetige Aktualisierung: Sobald ein Spieler eine vorgabewirksame Runde einreicht, wird das System automatisch neu berechnet. Dabei kann die Stammvorgabe steigen, fallen oder gleich bleiben – je nachdem, wie gut der neue Score im Vergleich zu den bisherigen besten Runden abschneidet.
Für Turnierwertungen und private Runden dient die Stammvorgabe als Basis zur Ermittlung der Spielvorgabe, also jener Zahl, die angibt, wie viele Schläge der Spieler auf einem bestimmten Platz gutgeschrieben bekommt. Auch im Teamspiel oder bei Vorgabespiel-Formaten wie Stableford ist die Stammvorgabe essenziell, da sie fairen Wettbewerb zwischen unterschiedlich starken Spielern ermöglicht.
Die Stammvorgabe ist also nicht nur eine technische Zahl im Handicap-System, sondern ein Ausdruck der langfristigen spielerischen Leistung. Sie erlaubt es Golfern weltweit, sich unter vergleichbaren Bedingungen einzuordnen – unabhängig von Club, Platz oder Turnierform.