Im Golfsport sind Strafen ein fester Bestandteil der Regeln. Sie sorgen für Fairness im Spiel und verhindern, dass sich jemand durch unerlaubtes Verhalten einen Vorteil verschafft. Regel 1.3c beschreibt, wann Strafen anfallen, wie sie abgestuft sind und wie sie angewendet werden müssen. Wir haben das Ganze mit Praxisbeispielen lebendig gemacht. Par72 Pro Golfer erhalten wie immer deutlich tiefergehende Infos im Bereich für Mitglieder:
Strafen entstehen immer dann, wenn ein Spieler (oder dessen Caddie) gegen eine der Golfregeln verstößt. Aber auch dann, wenn:
Strafen werden je nach Schwere des Verstoßes in drei Kategorien eingeteilt:
Wird häufig bei kleinen Verstößen verhängt. Z. B.
Diese Strafe ist sehr häufig – betrifft z. B. viele Amateur-Turniere. Mehr als 20 Regelverstöße mit einem Strafschlag für Par72 Pro Mitglieder.
Zwei Strafschläge im Zählspiel, Lochverlust im Lochspiel. Gilt für Verstöße mit deutlichem Vorteil, z. B. Spielen vom falschen Ort, Ballwechsel ohne Erlaubnis.
Mit Abstand häufigste Turnierstrafe. Mehr als 20 Regelverstöße mit Grundstrafe (2 Strafschläge) für Par72 Pro Mitglieder.
Für besonders schwere Verstöße: z. B. absichtliche Täuschung, Spielen von zwei Bällen ohne Erlaubnis, Einreichen falscher Scorekarte.
Kommt selten, aber entscheidend vor – hauptsächlich in höheren Wettkampfklassen.
Gründe, welche zur Disqualifikation führen und Regelverstöße durch einen Caddie, die ebenso zu Strafen führen können, erfährst du, wenn du Par72 Pro Mitglied wirst.
Keine Ermessensfreiheit
Wichtig: Weder Spieler noch Offizielle dürfen Strafen abmildern oder „aus Kulanz“ ignorieren. Wenn ein Verstoß vorliegt, muss die Strafe exakt nach Regel angewendet werden – auch dann, wenn sie nicht sofort erkannt wurde.
Mehrere Regelverstöße: Eine oder mehrere Strafen?
Hier entscheidet der Kontext: Nur eine Strafe, wenn mehrere Verstöße zwischen zwei Ereignissen passieren (z. B. zwischen zwei Schlägen).
Mehrere Strafen, wenn zwischen den Verstößen ein Schlag oder das Erkennen eines Verstoßes liegt.
Bei gemischten Verstößen gilt die höhere Strafe.
Beispiel: Ein Spieler verstößt zwischen zwei Schlägen gegen zwei Regeln (eine mit Strafschlag, eine mit Grundstrafe) → es zählt nur die Grundstrafe.
Sonderfall: Erleichterungsverfahren
Strafschläge, die bei einem Droppen, Zurücklegen oder Neuspielen entstehen (z. B. nach Regel 17 – Penalty Area), kommen immer zusätzlich zu anderen Strafen hinzu.
Regel 1.3c sorgt für klare und faire Konsequenzen bei Regelverstößen. Die meisten Strafen im Golf sind Einzelschläge oder Grundstrafen, und gerade im Amateurbereich entstehen viele davon durch Unwissen oder Unachtsamkeit. Wer sich mit den Grundlagen vertraut macht, kann viele dieser Strafen leicht vermeiden.